Julia Kuntz
Kurs: Theologie des Heiligen Geistes / Class: Theology of the Holy Spirit - 17. Mai 2018

Der Schlüssel um Paulus’ Theologie in Bezug auf den Heiligen Geist zu verstehen und zu leben, ist seine zweigleisige Vorgehensweise. Wir ringen heutzutage mit dem Heiligen Geist oft deshalb, weil unsere Herangehensweise entweder unbalanciert ist oder uns sogar ganz fehlt. Paulus’ Fundament besteht aus einer Balance aus biblischen Wissen und persönlicher Erfahrung. Diese Kombination ist sowohl biblisch als auch für uns zu haben: Wir alle können die Bibel lesen um mehr über den Heiligen Geist zu lernen. Gleichzeitig können wir ihn aber auch persönlich erleben. Das Werk der Errettung ist das Werk des Vaters, des Sohnes, und des Heiligen Geistes. Nicht nur von ein oder zwei von ihnen sondern von allen drei (Röm. 5,1-5, Gal. 4, 4-6). Was der Vater plante, begann Jesus umzusetzen und der Heilige Geist dann fortzuführen. Wir alle haben den Heiligen Geist schon erlebt als wir errettet wurden und erleben ihn auch heute noch jeden Tag! Wir haben alle schon eine persönliche Geschichte mit ihm (2. Kor. 13,14)! Wir müssen die Dreieinigkeit nicht vollkommen verstanden haben - sowieso unmöglich ;-) - um mit unserem dreieinigen Gott in einer Beziehung zu leben und ihn zu erleben. Gott lebt in uns durch seinen Heiligen Geist (2. Tim. 1,14; 1. Joh. 3,24). Er verändert uns, lehrt uns, führt uns - als Heiliger Geist (2. Thes. 2,13; Joh. 14,26; 16,13; Röm. 8,12). Es gibt keinen Weg um den Heiligen Geist herum.
Und es ist aus dieser Erfahrung, aus diesem alltäglichen Erleben heraus, dass wir theologischem Verstehen und Wissen mit Leidenschaft und Vertrauen entgegentreten, denn es ist für uns ein Weg, die Person, mit der wir sowieso schon eine Beziehung haben, besser kennenzulernen. Erfahrung und persönliches Erleben nehmen uns die Angst vorm Unbekannten - was sich oft als der Heilige Geist entpuppt - und wir stellen oft fest, dass das Unbekannte uns gar nicht mehr so unbekannt ist. Auch wenn es sich vielleicht so anfühlt, der Heilige Geist ist uns kein Unbekannter und wir können ihn sowohl kennen als auch erleben.
ENGLISH
The key to understanding and living Pauline theology in regards to the Holy Spirit is his two-fold foundation. And the lack and imbalance of this foundation in believers and the church as a whole today explain much of our struggle with to the Holy Spirit. Paul combines his very thorough biblical knowledge with equally thorough personal experience. The reason for this combination is both biblical and available to all of us as well: the work of salvation, of which we all so happen to be recipients, is the work of the Father, Son, and Holy Spirit. Not just one or two of them, but all (Ro 5:1-5, Gal 4:4-6). What the Father purposed, Christ began, and the Holy Spirit continues. We all have experienced the Holy Spirit and are still experiencing him every day - we already have an intimate history with him (2 Cor 13:14)! We don’t need to have the trinity figured out - which also happens to be impossible - in order to experience it and live in relationship with a triune God. God lives in us through his Holy Spirit (2 Tim 1:14, 1 Jh 3:24). He transforms, teaches, empowers, guides us through the person of the Spirit (2 Thes 2:13, Jh 14:26, Ro 8:12, Jh 16:13). There is no way around the Holy Spirit. It is from this place of experience that we can approach theological understanding with passion and confidence because by it we get to know the person we are already in a relationship with. Experience takes away the fear of the unknown because we realize that it is not as unknown as we used to think!