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  • AutorenbildJulia Kuntz

Kurs: Theologie des unaufhörlichen Gebets / Class: Theology of Night and Day Prayer - 24. Apr 2018


Unaufhörlichem Gebet ist zugleich das Anknüpfen an eine alte Tradition, an Anordnungen und Rituale, die Moses und David mit dem Konzept von Stiftshütte und Tempel gebegeben wurden. Gleichzeitig ist es aber auch das Anknüpfen an etwas zukünftiges, das Erwarten einer nicht mehr weit entfernten Realität.

Unaufhörliches Gebet und niemals verstummender Lobpreis sind im Himmel Realität, und das schon seit vor Beginn der Schöpfung, vor der Berufung Abrahams, und lange bevor Moses oder David die Baupläne für das hatten, was später mal der Tempel werden würde: “Jedes dieser vier Wesen hatte sechs Flügel, und auch die Flügel waren überall – selbst auf der Unterseite – mit Augen bedeckt. Tag und Nacht rufen diese Wesen immer wieder aufs Neue: »Heilig, heilig, heilig ist Gott, der Herr, der allmächtige Herrscher, er, der war, der ist und der kommt.«” (Off. 4,8)

Genaugenommen sind die Stiftshütte und der Tempel auch nur ein Abbild, ein irdisches Ebenbild von einer himmlischen Realität. Herbräer 8, 1-5 beschreibt es: “Wir haben einen Hohenpriester, der den Platz an der rechten Seite der höchsten Majestät eingenommen hat, den Ehrenplatz auf dem Thron Gottes im Himmel, und der seinen Dienst im wahren Heiligtum versieht, in dem Zelt, das vom Herrn errichtet wurde und nicht von Menschen. (...).Ihr Dienst vollzieht sich freilich in einem Heiligtum, das nur ein Abbild und ein Schatten der himmlischen Wirklichkeit ist. Aus diesem Grund erhielt Mose, als er sich an den Bau des heiligen Zeltes machte, die Anweisung: »Achte darauf, dass du alles genau nach dem Vorbild ausführst, das dir auf dem Berg gezeigt wurde!«

Bedeutet das, dass das was im Tempel geschah haargenau den Himmel widerspiegelt? Haargenau eher nicht; dazu fehlen uns ein paar Heerscharen von Engel und dann auch der Platz. Aber es gibt uns trotzdem eine ziemlich gute Vorstellung von dem, was im Himmel abläuft (Offenbarung Kapitel 4 ist an dieser Stelle zu empfehlen). Sogesehen denkt sich die momentan global entstehende Gebetsbewegung nichts Neues aus sonder schließt sich uralten Traditionen an, die eine ewige himmlische Realität ausdrücken.

Aber wir schauen nicht nur in die Vergangenheit und Gegenwart, sonder wir schauen auch in die Zukunft. Warum? Weil das Alte und das Neue Testament von Texten wimmeln, die auf eine Zeit hinweisen, in der unaufhörliches Gebet und niemals endender Lobpreis wieder Realität sein werden. Und es wird nicht länger mehr etwas nur von Menschenhand, etwas rein representatives sein. Viel besser! Gott selbst wird auf die Erde kommen und sie zu seiner Wohnung machen (Jes. 60,13; Zach. 6,12-15, Off. 21-22). Die ganze Welt wird zusammenkommen um Gott anzubeten, wenn er im Neuen Jerusalem auf dem Thron sitzt (Off. 15,4; Mal 1,11; Zach 2,11). Himmel und Erde werden eins werden (Jes. 66,1; Hez. 43,7), Sünde und Teufel werden nicht mehr sein, und Gott wird die Ehre erhalten, die ihm gebührt. Er wird die Freude der ganzen Welt sein!

Wenn wir ja zu unaufhörlichem Gebet sagen, dann sagen wir ja zu alle dem. Wir richten den Blick unseres Herzens auf die Zukunft, wenn wir zusammen mit Abraham und allen, die auf dieser Erde wandelten auf die Stadt warten, dessen Erbauer und Gründer Gott selbst ist (Heb. 11,10-16; Phil. 3,20) - auf unsere Heimat, eine Zeit in der alle Ungerechtigkeit in Gerechtigkeit gekehrt wird weil Gott auf seinem Thron sitzen wird. Darauf hoffte Abraham und darauf deuten Moses Stiftshütte und Salomons Tempel. In unablässigem Gebet richten wir unsere Herzen auf unsere baldige Hoffnung, Freude und Bestimmung (2. Pet. 2,9; Jes. 61,6; Off. 1,6). Und wir heißen all das jetzt schon in unserer Zeit willkommen, wenn wir im Lobpreis Gott so erheben wir er bald erhoben sein wird (Mt. 6,10; Lk. 18,1-8; Ps. 24, 7-10).


ENGLISH

The concept and practice of night and day prayer and worship is both the practice of a past tradition, given to Moses and David in the concept of the tabernacles and the temple, while at the same time also a practical anticipation of a future reality.

Night and day prayer and worship is a heavenly reality that has been going on most likely from before creation and most certainly before Abraham was called, Moses given the blueprint of the tabernacle, or David the blueprint of the temple (Rev 4:8). In fact, tabernacle and temple are only a representational manifestation of this heavenly reality. Heb 8:1-5 says: “We do have such a high priest (Jesus), who sat down at the right hand of the throne of the Majesty in heaven,and who serves in the sanctuary, the true tabernacle set up by the Lord, not by a mere human being.(...) They serve at a sanctuary that is a copy and shadow of what is in heaven.” Does this mean that they portray exactly what is going on in heaven? That is unlikely. But they most surely give us a pretty good physical picture of a real spiritual process and place (see f.ex. Rev 4). So in that sense, as the prayer and worship movement is unfolding globally, we are not aspiring the establishing of something new but rather are reconnecting with an ancient representation of an eternal reality.

But moreover, we are not just looking to the past and the present, but we are also looking to the future. Why? Because many passages in both the Old and the New Testament point to a time where continuous worship and prayer will again be a reality. And it will no longer be something done by human hands (Isa 60:13, Zech 6:12-15) to represent heavenly activity. Rather, and much better, God himself will literally come to earth and make it his dwelling place (See Rev 21-22). And all the earth will come to praise him as he will sit enthroned in the New Jerusalem (Rev 15:4, Mal 1:11, Zech 2:11). Heaven and earth will become one (Isa 66:1, Eze 43:7), sin and devil will be done away with, and God will receive the worship that is his due - and be the joy of the whole earth.

In saying yes to night and day prayer, this is what we are aligning our hearts with. We are setting our hearts on a future reality as we join Abraham and every pilgrim that has ever walked on this earth looking for a new city (Heb 11:10,13-16, Phil 3:20), an everlasting home, a time in which every wrong will be made right because God is enthroned. This is what Abraham looked forward to and what Moses’ tabernacle and Solomon’s temple pointed to. In night and day prayer, our hearts are set on our future hope, joy, and destiny (2 Pet 2:9, Isa 61:6, Rev 1:6). And moreover, we actively welcome it in this day and age as we declare and practice our agreement with heaven (Mat 6:10, Lk 18:1-8, Ps 24:7-10).

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