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  • AutorenbildJulia Kuntz

Mein persönlicher Blick aufs Gebetshaus - 1. Feb 2016

Für mich persönlich war es am Anfang besonders spannend, die Unterschiede zu unserem Gebetsraum in Cebu zu sehen und herauszufinden, wie hier die alltäglichen Herausforderungen eines Gebetsraumes gemeistert werden.

Wie verhindern sie hier, dass Leute ihr Mittagessen mitten im Fürbitte-Set verspeisen, wie weckt man die Schläfer auf, wie unterbindet man das ständige Handy-Klingeln und wie kann man die Leute am Besten ins Geschehen mit einbinden? Und vor allem: wie bekommt man sie dazu, nicht dauernd untereinander zu plauschen?

Mit diesen Fragen zu Problemen, die wir in Cebu oft hatten, kam ich hier her. Und habe schon innerhalb der ersten Wochen viele Antworten gefunden.

Wer hätte gedacht, dass Kultur in einem Gebetsraum so eine große Rolle spielt? Wenn hier ein Schild am Eingang steht, das darum bittet, die Handys lautlos zu stellen und nur Wasser mit hineinzunehmen, halten sich die Leute auch tatsächlich daran. In der philippinischen Kultur werden Hinweise und Verbote mehrheitlich ignoriert – ohne Besonderen Grund und auch nicht bös' gemeint. Für ein paar Stunden nichts zu essen ist hier nichts besonderes, in der philippinischen Snack-Kultur aber ein riesiges Problem.

Ich habe gelernt, dass man nicht das Konzept nach dem das Gebetshaus hier funktioniert, einfach in eine andere Kultur übertragen kann, sonder es von ihr beeinflussen lassen muss. Oder zumindest die Herausforderungen anders angehen muss. Und ich habe gelernt, dass das wichtigste ist, sein Mitarbeiter-Team sehr sorgfältig auszuwählen, denn sie sind die Vorbilder für alle anderen Besucher. Wer keine Vision, keine Leidenschaft und auch kein Verständnis für ein Gebetshaus hat, prägt die Kultur unter den Menschen im Gebetshaus negativ.


Ich bin sehr dankbar dafür, wie Gott mein Hiersein gebraucht, um mich alle möglichen Dinge aus Cebu zu überdenken und verarbeiten zu lassen. Vieles war wunderbar und ich vermisse es hier, aber einiges eben auch schlecht und ich kann hier lernen, wie man es hätte anders machen können. Vor allem aber bin ich immer wieder fasziniert davon, wie Gott einfach alles zu meinem Besten gebrauchen kann – Gutes und Schlechtes, für Ihn ist nichts zu schwer!

Auch all die eher negativen Erfahrungen die ich in meiner Zeit auf den Philippinen mit den verschiedenen Leitern gemacht habe, werden hier noch mal in ein anderes Licht gestellt, weil ich hier einfach sehr gute Leiterschaft erlebe und nun von positiven Vorbildern lernen kann. Unsere Lehrer (einer davon der ehemalige Leiter der Uni, ein anderer der Neue) sind offen für Neues, lernbereit, freundlich, keineswegs arrogant und immer hilfsbereit. Sie geben Fehler zu und sprechen Probleme an und sind vor allem integer!

Sie zeigen mir auch, dass Missionare nicht immer ausgebrannt, ihre Beziehung zu Gott vor lauter Stress nicht vernachlässigt und ihre Familien am Ende nicht verkorkst enden müssen. Stattdessen lerne ich hier, wie man seine Prioritäten anders und gesünder setzen kann und wie man als Missionar eben auch anders leben kann.

Besonders gut gefällt mir auch, dass hier die Bibel wirklich als Grundlage genommen wird und auch die Leiterschaft und die Prediger im Gottesdienst immer wieder betonen, dass man für sich prüfen soll, was gesagt wird. Und zu manchen Sachen wird auch einfach klar gesagt, dass die Bibel darauf keine klare Antwort gibt und man sich eben gedulden muss, bis man direkt vor Gott steht. Es werden nicht einfach nur persönliche Meinungen gepredigt, sondern Biblisches. Und von dem was biblisch ist, wird auch nicht abgewichen, selbst wenn es unpopulär ist. So erfrischend!!!

Ich kam sehr skeptisch und vorsichtig, und bin überaus positiv überrascht worden!

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