Julia Kuntz
Wieder zurück an die Bibelschule.
Aber nur für ein paar Tage. Wir haben uns letzte Woche als gesammelte Truppe (28 Leute) in Flugzeug und Autos gestapelt und sind 7h nach Bloomington/ Minnesota gefahren um dort an einer missionarisch ausgerichteten Bibelschule über Gebet und Fürbitte zu lehren.
Aber da das, was wir machen, ja eher praktisch als theoretisch orientiert ist und wir den Studenten beibringen wollten, wie man Musik, Gebet und die Bibel kombinieren kann, haben wir auch noch alle unsere Keyboards, Gitarren und Cajons in die Autos gestopft. Im wahrsten Sinne des Wortes. Da waren die riesigen Amerikanischen Autos definitiv ein großer Vorteil! Trotzdem waren sie gerammelt voll.
Dann gab es zwei Tage lang volles Programm. Gemeinsame Lobpreis und Lehreinheiten sind ja der bekannte Standard für Konferenzen, aber mein Chef hat es tatsächlich geschafft, den ganzen Saal dazu zu bringen, die Bibel spontan zu singen - erst in Kleingruppen, dann alle zusammen. Man konnte förmlich sehen, wie sie nach und nach alle begannen Feuer zu fangen!
Dann gab es noch theologische Workshops - zusammen mit einem Kollegen habe ich “Die Bibel beten” unterrichtet. Drei mal hintereinander eine Stunde lang über Lobpreis mit der Bibel, unseren Fürbitte-Stil und die verschiedenen biblischen Werte dahinter zu unterrichten hat mich (mal wieder) neu für unser Gebets-Format begeistert. Schon toll, was wir machen.
Aber beim dritten Mal, muss ich zugeben, hatte ich jegliche Orientierung verloren: Welchen Witz habe ich in welcher Einheit gerissen? Und habe ich das Beispiel vom Donut diesmal auch schon benutzt oder noch nicht? Es war mein erstes Mal, den gleichen Inhalt mehrmals hintereinander zu unterrichten und ich habe festgestellt, dass es schwierig ist, sich auf etwas Vorhergegangenes zu beziehen, wenn man sich nicht sicher ist, ob man es schon gesagt hat. Oder nicht.
Aber Amerikaner sind einfach ein gutes Publikum. Vor allem, wenn es begeisterte Missionarsanwärter Anfang 20 sind ;)
Der krönende Abschluss waren 4h Gebetsraum in 3 verschiedenen Räumen gleichzeitig. Wir haben immer zu zweit ein Team “gecoacht” und ich war überrascht davon, wie viel musikalisches Wissen ich doch allein dadurch aufschnappe, dass ich immer die Gespräche unserer Musiker mitanhören muss. Endlich konnte ich mein Wissen auch mal richtig anwenden.
Wir hatten kaum Zeit um unser Team vorzubereiten - keiner von ihnen wusste, was Lobpreis Mit Dem Wort ist - aber alle waren am Ende hin und weg und wollten es gleich nächste Woche in ihrer Gebetszeit anwenden! Der ganze Aufwand hat sich gelohnt :)
Ich muss zugeben, dass es mir als Assistentin vom Chef auch irgendwie gut getan hat zu sehen, wie Gott ihn gebraucht. Mit seiner Persönlichkeit, seinem Stil und all dem, was Gott ihm gegeben hat. Irgendwie hat es das Gefühl bestärkt, dass es sich “lohnt”; dass der ganze un-spaßige, administrative Kram es doch wert ist. Braucht man auch mal.