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  • AutorenbildJulia Kuntz

Alltagsleben Teil 7 - Kleingruppen - 12. Mai 2017


Kleingruppen gehören mit zur Schule dazu und sind mittlerweile ein fester Bestandteil meines Alltags.

In meinem ersten Schuljahr hatte ich eine feste Mädchen-Kleingruppe, die sich einmal die Woche bei unserer Kleingruppenleiterin getroffen hat, um zusammen zu Mittag zu essen und sich auszutauschen. Auch wenn wir eine Altersspanne von 10 Jahren abdeckten und aus verschiedenen Ländern und Verhältnissen kamen, waren das alles Klassenkameraden.

In meinem zweiten Schuljahr wurde dann so einiges geändert. Jetzt sind Jahrgänge und Geschlechter gemischt und die Leitungsstruktur ist…komplexer. Wir haben eine “Studentenleiterin” und eine Assistentin, die beide Teil des Teams sind. Dann haben wir zur praktischen Unterstützung und Anleitung der beiden noch einen “Coach” und zum Schluss noch unsere offiziellen Leiter, also das Ehepaar, bei dem wir uns einmal die Woche treffen. Ich habe ein bisschen Zeit gebraucht, um mich an all das zu gewöhnen, ich gebe es zu.

Meine Gruppe im dritten Semester bestand aus 6 Leuten aus überwiegend höheren Semestern, meine jetzige Gruppe besteht aus 12 Leuten, von denen mehr als die Hälfte aus dem ersten Jahr kommt.

Wir treffen uns, wie gesagt, einmal die Woche bei unseren Leitern und sie bestimmen dann das Programm. Das erste Ehepaar war für gemeinsamen Lobpreis und füreinander Beten und Gespräche über bestimmte Fragen. Das zweite Ehepaar stellt uns einfach nur ihr Haus zu Verfügung und lässt unseren Coach entscheiden, die für Spiele, Gastredner, Zeugnisrunden und auch sonst alles zu haben ist.


Als Kleingruppe machen wir unsere Gebetsraumstunden zur gleichen Zeit, sitzen in der gleichen Ecke vom Gebetsraum und treffen uns innerhalb dieser Zeit auch für 20min in einem der Nebenräume. Hintergedanke dabei ist, Studenten dabei zu unterstützen, ihre Gebetsraumstunden auch wirklich zu machen anstatt länger zu schlafen (mein Team hat die Schicht von 6-10 Uhr) und mehr Gemeinschaftsgefühl zu fördern. Freitagmorgens nehmen wir dann auch bewusst als Team an einem Fürbitte-Set für Waisenkinder in Kansas City teil, da das unser Fokus als Team ist.

Zu guter Letzt machen wir dann auch unsere wöchentlichen Einsätze (wie z.Bsp. Hope City, Waisenhaus und praktische Unterstützung von Adoptiv-Eltern) zusammen.

Dadurch, dass wir so viel gemeinsam machen und uns nicht nur zum Reden treffen wie im ersten Jahr, habe wir untereinander schon viel bessere Beziehungen und als Team mehr auch mehr Spaß. Interessant ist für mich trotzdem noch der kulturelle Unterschied in der Art und Weise, wie man Beziehungen führt und wie schnell man sich auch trotz Beziehung wieder ignoriere kann. Ich bin zwar kein Fan von Oberflächlichkeit, aber ein großer Verfechter von Grüßen, wenn man sich auf dem Gang begegnet. Aber nun lerne ich, oberflächliche Gespräche zu führen (eine wahre Kunst, die es zu lernen gilt!) und es nicht persönlich zu nehmen, wenn mich Leute aus vorangegangenen Kleingruppen nicht grüßen. Wer weiß, was von meinem Deutschsein noch übrig ist nach vier Jahren!

Kleingruppen sind für mich ein Punkt, mit dem ich generell ein bisschen hadere. Ich finde den Gemeinschaftsaspekt und das Miteinander gut, aber andererseits muss ich auch Zeit, die ich lieber mit von mir ausgesuchten Freunden verbringen wollen würde, mit Beziehungen verbringen, von denen klar ist, dass sie nicht tiefer gehen werden. In diesem Jahr habe ich viel darüber gelernt, wo ich meine persönlichen Grenzen ziehen kann und will, wo ich wann und wie investiere, und wo ich manchmal auch einfach lernen muss, das nicht alles nach meiner Nase gehen muss.

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