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  • AutorenbildJulia Kuntz

Erst fragen, dann glauben. Oder? - 17. Feb 2017

Auf unserer Onething-Konferenz Ende 2016 war Todd White einer der Gastsprecher und erwähnte etwas in einem Nebensatz, das mich bis heute nicht losgelassen hat.

Er erzählte, wie er die Bibel liest und meinte dann: „Wenn ich was lese, dann hinterfrage ich das nicht. Das steht in der Bibel, das ist die Wahrheit. Wenn ich das lese, bin ich einfach dankbar dafür.“ (Sinngemäß wiedergegeben).

Da ist mir zum ersten Mal aufgefallen, wie oft die Bibel mein Herz gar nicht berührt, weil ich sie gar nicht mit einem offenen Herzen lese. Ich lese sie mit natürlicher Skepsis: war das wirklich so? Und wenn Gott das sagt, gilt das immer oder nur in so einer Situation, würde das auch dann und dann gelten? Meint Gott das wirklich so, wie es da steht oder vielleicht nur unter bestimmten Bedingungen?

All diese Fragen, diese Zweifel, bauen eine Mauer um mein Herz herum und die Wahrheiten, die mein Herz ansonsten ganz einfach berühren, befreien und verändern könnten, prallen fast alle an ihr ab.

Aber was wäre, wenn ich die Bibel lesen und einfach glauben würde? Sie lesen und in Todd White - Manier rufen würde: „Geile Sache, danke Vater! Das ist ja der Hammer! Kapier ich nicht unbedingt alles, aber kannste mir ja erklären.“

Wie würde mein Glaube dann wohl wachsen?


Glauben bedeutet nicht, das Fragen verboten sind, sondern, dass ich Fragen aus einer Position der Gottvertrauens heraus stelle. Ich vertraue der Bibel, Gottes Wort zu sein und seine unveränderliche Wahrheit. Und aus diesem Vertrauen heraus, mit einem Herzen der Demut, bitte ich um Verstehen für die Dinge, die ich eben nicht verstehe.


Und weil Vertrauen manchmal gar nicht so einfach ist, hilft es ungemein, sich in Dankbarkeit zu üben. Auch wenn ich etwas noch nicht so ganz begriffen habe, kann ich mich doch dafür bedanken. Sollte ich vielleicht sogar. Denn Dankbarkeit ist das Gegenmittel für Zweifel. Dankbarkeit braucht die Logik und das Verstehen nicht unbedingt, um zu existieren. Aber Dankbarkeit ist immer ein guter Nährboden, oder besser noch, ein guter Dünger für meinen Glauben.

Wenn ich Schwierigkeiten habe, zu glauben, dass ich Gottes Kind bin, kann es mir zwar helfen, auseinanderzunehmen wie das genau funktioniert (und verstehen sollten wir das wirklich!) aber zu allererst kann ich einfach mal dankbar sein dafür. Das bereitet mein Herz viel besser auf die Reise zum Verstehen vor.

Wenn mir jemand ein unglaublich tolles und wertvolles Geschenk in die Hand drückt, wäre doch meine allererste Reaktion, mich unbändig darüber zu freuen und es auszupacken und am besten gleich auszuprobieren. Dann erst würde ich überlegen, wie es hergestellt wurde und wie genau ich es jetzt benutzen kann.

Vielleicht sollten wir das Bibellesen mal in dieser Reihenfolge probieren. Uns erst freuen, erst glauben. Und dann verstehen. Nicht andersherum. Nicht erst versuchen, alles komplett zu durchschauen, bevor wir uns freuen und es glauben.


Einen Versuch ist es wert, oder?

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